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Aus der Eiswerkstatt – Mango-Joghurt-Eis selbst machen
Die Mango war natürlich nicht selbst geerntet.
Für Mangoeis nehme ich
400 g Mango,
300 g Joghurt,
150 g Honig und
1 Esslöffel Inulin sowie
Brettchen, Messer, Mixer, Löffel, Eismaschine und Teigschaber.
Zuerst trenne ich Schale und Fruchtfleisch der Mango voneinander. Dazu stelle ich die Mango auf ihre Längsseite und schneide etwa ein Drittel von oben nach unten ab. So eine Mango hat nämlich einen recht flachen Stein in der Mitte. An dem kann ich auf diese Weise vorbei schneiden und erhalte 3 Teile: Die 2 äußeren Teile ohne und den mittleren mit Stein.
Den mittleren Teil mit Stein schäle ich. Anschließend rapsle und kratze und schabe ich das Fruchtfleisch vom Kern. Das Auge isst hier nicht mit. Wie das Fruchtfleisch aussieht, ist völlig egal. Es wird eh püriert. Mit den äußeren Teilen verfahre ich wie folgt.
Ich lege sie auf ein Brett, Schale nach unten. Ich kariere das Fruchtfleisch mit dem Messer in Würfel, ohne die Schale durchzuschneiden. Dann drücke ich so von unten auf die Schale, dass sich das Fruchtfleisch in die andere Richtung durchwölbt. Es entsteht ein Mangoigel.
Die Würfel schneide ich nun nah an der Schale entlang ab. Bei diesen Ergebnissen kann das Auge wieder mitessen.
Ungefähr 400 g der Mango kommt in meinen Mixer, dazu gebe ich ungefähr 300 g Joghurt und maximal 180 g Honig je nach Geschmack. Diese absoluten Mengenangaben gelten für meine Eismaschine. Grundsätzlich kommt es natürlich auf die Relationen an. Ich verwende standardmäßig 700 g oder ml Saft, Fruchtmasse oder Milchprodukt mit 200 g Süßstoff, normalerweise einfachen Zucker. Zu diesem Mischungsverhältnis empfehle ich dir 2 Anmerkungen.
Warme Speisen schmecken süßer als kalte. Bei der Eisherstellung bedeutet das also, dass die Ausgangsmasse spürbar süßer schmecken sollte als das Endprodukt. Wenn der Mango-Joghurt-Matsch angenehm süß schmeckt, geben wir gleich noch etwas mehr Honig hinzu.
Zucker wirkt wie ein Frostschutzmittel und macht Eis geschmeidig. Natürlich habe ich ausprobiert, zuckerreduziertes Eis zu machen, und dabei festgestellt: Ooooch nööööö, das fetzt so nicht. Das Eis wirkte stumpf auf der Zunge und brockig statt geschmeidig. Natürlich macht es Sinn, auf Zucker zu verzichten, beispielsweise indem man kein Eis isst.
Meine Rezeptur ist trotz Süßung für den Direktverzehr gemacht. Im Tiefkühlfach würde mein Eis zu einem Klotz gefrieren und nach dem Auftauen viel von seiner Geschmeidigkeit einbüßen. Gern darfst du Hypothesen aufstellen, warum das bei Eis aus dem Supermarkt und in der Eisdiele nicht passiert. Wie viel Süßungsmittel ich im Einzelfall verwende, ist Erfahrungssache. Am Ausprobieren führt kein Weg vorbei.
Vorm Pürieren und Mixen gebe ich noch einen Esslöffel Inulin hinzu. Das ist ein Ballaststoff, der beim heftigen Mixen Milchprodukte etwas cremiger macht. Falls du auf weitere Geheimzutaten bei der Eisherstellung gehofft hast, muss ich dich enttäuschen.
Manchmal verwende ich noch ein Bindemittel wie Johannisbrotkernmehl, damit sich fettige und wässrige Zutaten besser verbinden. Mehr aber nicht.
Das ganze Zeug kommt in einen Mixer. Ich püriere und mische es gründlich.
Das Fruchtfleisch soll komplett zerkleinert sein, damit keine Fruchtstückchen zu Beton gefrieren. Für die Geschmeidigkeit des Endergebnisses sollen die Zutaten wirklich gut miteinander vermischt sein. Also lieber zu viel als zu wenig mixen.
Zwischendurch kosten und gegebenenfalls nachbessern. Wir gaben diesmal etwas mehr Mango und Honig zum Joghurt dazu.
Meine Eismaschine freut sich, wenn sie 5 Minuten vorm Befüllen mit dem Kühlen anfangen darf. Zum Befüllen werfe ich das Rührwerk an, dann kommt die Masse hinein und wir haben Zeit für andere Dinge. Ich rechne mit einer Wartezeit von 20 bis 45 Minuten je nach Konsistenz der Ausgangsmasse und den Umgebungstemperaturen.
Das Eis ist fertig, wenn es fest, aber nicht zu fest geworden ist. Den genauen Aggregatzustand entscheidet der Koch natürlich selbst. Die Eismaschine hat praktischerweise einen Schutz gegens Überdrehen, wie ein Akkuschrauber. Wenn das Eis fertig ist, knattert die Kiste also höllisch laut. Das ist das Zeichen, sich starklar zum Naschen zu machen.
Das Eis hole ich mit einem Teigschaber heraus. Metallwerkzeug verbietet sich im beschichteten Topf in der Maschine. Wir haben das Mangoeis noch mit einem Smoothie aus Grünkohl, Möhrengrün, Giersch plus Apfel, Birne und Mango gepimpt, also den Smoothie quasi als Soße zum Eis verwendet. Das ist nicht die schlechteste Idee.
Dann wünsche ich dir viel Erfolg und viel Spaß in deiner Eiswerkstatt. Über deine Hinweise, Korrekturen und Erfahungsberichte würde ich mich freuen.
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Danke für den tollen Beitrag zum Thema Eis. Mein kleiner Cousin liebt Eis über alles und würde sich am liebsten direkt vom Eislieferanten einen Jahresvorrat anliefern lassen. Ich wusste gar nicht, dass warme Speisen süßer schmecken, als Kalte und, dass man deshalb bei der Eisherstellung die Ausgangsmasse spürbar süßer schmecken lassen sollte, als das Endprodukt.
Hallo Lena,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Lasst es euch schmecken.
Liebe Grüße
Sebastian