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Kleines ABC der Erntehilfen – Kornelkirschen ernten und verarbeiten
Seit Betrieb meiner Leipziger Obsternte-Karte weiß ich: Früchte zu ernten, ist natürlich keine große Sache. Das gilt auch für Kornelkirsche. Es gibt aber wie immer, wenn man etwas selbst tut, ein paar Kleinigkeiten, um den Spaßfaktor und die Effizienz zu steigern.
Zur Kornelkirschernte brauche ich
Karabiner und Eimerchen, Schale und Tiefkühlfach.
Und zur Verarbeitung nehme ich
Gelierzucker,
Rohrzucker,
Kaffee,
Korn sowie
Flasche, Schraubgläser, Glasheber, meine Beerenmühle, Schalen, Messbecher, Waage, Topf, Schneebesen, Herd, Stift und Etiketten.
Hier in Leipzig werden die Kornelkirschen im August und September reif. Sie in Parks zu finden und sicher zu bestimmen, ist auch nicht allzu schwierig. Um ihre Reife zu checken, stupse ich die Früchte sanft mit dem Fingerchen an. Fallen sie herunter, sind sie reif.
Kornelkirschen durch Schütteln zu ernten, kann ich erfahrungsgemäß aber nicht empfehlen: zu viel Matsch, zu viele andere Pflanzenteile.
An der Farbe lässt sich die Reife übrigens nicht sicher erkennen. Kornelkirschen gibt es von gelb bis dunkelstrot. Für den eigentlichen Ernteakt klemme ich mir ein Eimerchen mit Henkel mittels Karabiner an eine Gürtelschlaufe. So habe ich zum Ernten beide Hände frei und kann mit einer Hand Äste herunterziehen und mit der anderen ernten.
Da ich Kornelkirschen eigentlich immer verarbeite und nicht für den Direktverzehr ernte, sammle ich auch 75% reife Früchte ein. Verfaulende oder vertrocknete Früchte nehme ich natürlich nicht mit.
Wenn die Früchte weit entfernt von Straßen oder anderen Dreckschleudern und in über 80 cm Höhe hingen, verzichte ich aufs Waschen, um nicht unnötig wertvollen Saft wegzuspülen. Die Früchte kommen dann bis zur Verarbeitung in den Frost.
So kann ich erstens über 2 bis 3 Wochen sammeln, bis sich die Verarbeitung lohnt. Außerdem entsaften sie nach der Tiefkühlung besser. Aufkochen und Einweichen in Wasser, wie ich es bei Felsenbirnen oder Hagebutten mache, ist meiner Erfahrung nach nicht nötig.
Zur eigentlich Entsaftung kommt meine Beerenmühle zum Einsatz. Mit einer Spindel werden die Früchte über ein Sieb geschoben. Unten tröpfelt der Saft, hinten bröckelt der Rest hinaus. Beides werde ich heute verwenden.
Eigentlich ist die Beerenmühle zum Entsaften von Brombeeren oder Johannisbeeren konstruiert. Die Kornelkirschen mit ihren Steinen passen aber gerade so hindurch. Manchmal knacke ich dabei den einen oder anderen Stein. Nach meinem aktuellen empirischen und theoretischen Kenntnisstand sind die geknackten Steine nicht giftig.
Aus dem Saft mache ich an dekadenten Tagen Eis, aber vorzugsweise Gelee, um den Geschmack zu konservieren. Da die Kornelkirschen eher sauer sind, nehme ich einen 1:2-Gelierzucker. Süßere Zeitgenossen dürfen auch zur 1:1-Variante greifen. Saft in den Topf, Gelierzucker einrühren, Gelierprobe, Abfüllen, Etikettieren.
Die Reste wandern bei mir mit Rohrzucker, etwas Kaffee und Korn in eine weithalsige Flasche. Das Verhältnis: 2 Teile Frucht, 2 Teile Schnaps, 1 Teil Zucker, etwas Kaffee. Flasche schütteln, etwa 3 Monate reifen lassen, gern zwischendurch mehrmals schütteln. Zum Schluss durch ein Tuch absieben und in Flaschen abfüllen.
Richtig gerechnet: Kornelkirschlikör wird pünktlich zur Weihnachtszeit fertig.
Dann wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg bei der Ernte und Verarbeitung von Kornelkirschen. Über deine Anregungen, Korrekturen und besseren Ideen im Umgang mit den Früchten würde ich mich freuen.
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Guten Tag
ich finde Deine Videos super!
Eine Frage zu den Hahebutten: schneidest Du da die Fliege (Blütenrest) ab oder lässt Du sie dran und die bleibt dann in der Flotten Lotte? Ich habe 4 kg geerntet, da wär das schon viel Arbeit…
Liebe Grüsse
Barbara Relly
Hallo Barbara,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Die Blütenreste bei Hagebutten schneide ich nicht ab, die kommen bei mir einfach mit in die Beerenmühle oder die flotte Lotte. Das wird im Ergebnis natürlich ein eher herbes Kauerlebnis: https://www.erleb-bar.de/anleitungen/kleines-abc-der-erntehilfen-hagebutten-ernten-und-entkernen.
Liebe Grüße
Sebastian