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Kleines ABC der Erntehilfen – Holunderblüten ernten
Deine größte Hilfe beim Ernten ist hoffentlich dein gesunder Menschenverstand.
Gern erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die freundliche Lokaljournalistin, die uns bei einer unserer ersten Erntetouren fragte, wie denn die optimale Ernteausrüstung auszusehen habe. Damals weitgehend überfordert von der Tiefgründigkeit dieser Frage, können wir heute voller Überzeugung raten: Eine fünfsprossige Klappleiter reicht zur Erdbeerernte völlig aus.
Unsere weitreichenden und tiefgründigen Erfahrungen beim Ernten gründen sich übrigens auf den Betrieb unserer Leipziger Obsternte-Karte, auf der wir Orte sammeln, an denen interessierte Mitmenschen mit ausdrücklicher Zustimmung des Besitzers Obst ernten dürfen. Und in diesem Zusammenhang laden wir von Mai bis Dezember zu geführten Obsterntetouren samt anschließender Verarbeitung ein.
Um Holunderblüten zu ernten, benutzen wir
Eimer,
Schere,
Karabiner und
Hose.
Aus der Kombination dieser 3 Werkzeuge kannst du dir den entscheidenden kleinen Trick bei der Obsternte schnell zusammenreimen. Mit dem Karabiner befestigen wir den Eimer an einer Gürtelschlaufe der Hose… oder an anderer geeigneter Stelle.
Dadurch haben wir beide Hände zum Ernten frei, wobei wir für die Holunderblüten eine Schere zum Abmachen benutzen. Ansonsten läuft die Nummer mit dem Karabiner natürlich auch für Brombeeren, Felsenbirnen, Johannis- oder Stachelbeeren. Also im Grunde für alles Obst, das wir im Stehen ernten.
Mit den Holunderblüten eröffnen wir traditionell unsere Obsterntesaison Ende Mai/Anfang Juni. Dann steht der Holunder hier in Leipzig erfahrungsgemäß in voller Blüte.
Und das sollte er auch, denn der eigentliche Geschmacksträger ist der Blütenstaub. Den wollen wir haben.
Und da gibt es ein paar Kleinigkeiten, auf die wir achten, um möglichst effizient zu ernten.
Wir nehmen erstens nur voll aufgeblühte Dolden. Verschlossene Blütenknospen helfen ebenso wenig wie bereits verblühte und vertrocknende Teile. Von Dolden mit Spinnweben oder sonstigem Lebensmaterial lassen wir auch die Hände. Normalerweise finden sich genügend saubere Dolden.
Zweitens ernten wir vorzugsweise vormittags an einem warmen trockenen Tag, wenn der eventuelle Morgentau abgetrocknet ist. Nasse oder feuchte Blüten ernten wir nicht. Gern darf es 1 oder 2 Tage vor der Ernte geregnet haben. Dann sind die Blütendolden relativ frisch durch die natürliche Waschanlage gegangen. Wir sammeln in kleinen Eimern und Körben, damit die Dolden locker-luftig aufliegen und nicht gequetscht werden.
Drittens ernten wir möglichst weit weg von Straßen. Mindestens 20 Meter Abstand sollten es sein. Die Blütendolden haben eine sehr große Oberfläche mit vielen Nischen und bieten für Verkehrsstaub sehr viele Ansatzpunkte. Solche Schadstoffe wollen wir natürlich nicht mitfuttern.
Ebenso wenig wollen wir viertens Hundepipi einsammeln. Also ernten wir erst ab einer Höhe von wenigstens 80 Zentimetern. Normalerweise finden wir in Leipzig so viele Holunderblüten, dass wir nicht auf die Bückware zurückgreifen müssen.
Wenn wir diese 4 Punkte berücksichtigen, können wir uns das Waschen oder Abspülen der Dolden schenken. Denn damit würden wir unnötigerweise auch Blütenstaub wegspülen. Um den wäre es schade. Auch Ausklopfen, um Insekten und ähnliches loszuwerden, halten wir, je nach geplanter Weiterverarbeitung eigentlich für überflüssig.
Verlesen und Aussortieren reicht aus unserer Sicht völlig aus. In unserem Falle haben wir frische Holunderblütenküchlein – mit oder ohne Ei – und Holunderblütensirup aus unserer Ernte gemacht. Die A-Blüten für die Küchlein, die B-Ware für den Sirup, denn der wird bei der Herstellung eh gesiebt.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ernten. Wenn wir hier groben Unfug behaupten, freuen wir uns über deine Beschwerden. Das Gleiche gilt für deine Erfahrungsberichte und besseren Ideen.
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