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Selber-Machen ist kein Geheimnis – Grundrezept für Holunderblütensirup
Neben Likör ist Sirup das Medium der Wahl, um Duft und Geschmack der Holunderblüten haltbar zu machen. Im Sommer lässt sich daraus dann eine erfrischende Limo machen.
Um Holunderblütensirup herzustellen, nehmen wir
etwa 40 Holunderblütendolden,
2 Liter Wasser,
1 Zitrone,
1 kg Rohrzucker sowie
Messer, Topf, Messbecher und Waage, Tuch, Sieb, Schneebesen, Herd, Trichter, Handschuhe und
Flaschen, Etiketten und Stifte.
Nachdem wir mit Eimer, Karabiner und Schere Holunderblüten geerntet haben, beschränken wir uns darauf, unsere Sammlerstücke zu sortieren.
Beim Ernten achten wir darauf, möglichst weit weg von Straßen und außer Reichweite von Hundepipi voll aufgeblühte, weitgehend saubere Dolden an einem sonnigen Tag zu ernten.
Wenn wir uns bereits beim Ernten etwas Mühe geben, können wir nämlich anschließend aufs Waschen oder Abspülen der Holunderblüten verzichten. Das hat den Vorteil, nicht unnötig Blütenstaub abzuspülen. Denn der ist der eigentlich Geschmacksträger, den wollen wir haben.
Unsere Dolden sortieren wir nach A- und B-Ware: Aus den ganz sauberen Dolden machen wir frische Holunderblütenküchlein – mit oder ohne Ei.
Aus dem Rest mache ich jetzt diesen Sirup, denn hierbei wird zwischendurch abgesiebt. Da macht es nichts, wenn die Dolden nicht in einem Top-Zustand sind.
Die angesetzten 40 Holunderblütendolden in obiger Zutatenliste sind natürlich nur eine Orientierungshilfe. Bei allem Bemühen um dichterische Klarheit ist es mir nicht gelungen, normierte Holunderblütendolden zu ernten. Die sind nun einmal unterschiedlich groß.
In Wirklichkeit mache ich also folgendes: Ich schmeiße alle brauchbaren Blütendolden in einen Topf und gieße sie so mit Wasser auf, dass sie bedeckt sind. Dabei messe ich das Wasser ab.
Es geht also nicht um die absoluten Mengenangaben, sondern um die Verhältnisse zwischen den Zutaten.
Und diese Verhältnisse sind selbstverständlich für deine eigenen Wünsche veränderbar. Ich habe beispielsweise eine Zitrone grob zerkleinert und in die 2 Liter Wasser hinzu gegeben. Wenn du es saurer magst, nimmst du eben 2 oder 3 oder wie viele auch immer.
Es bietet sich eine gewaschene Bio-Zitrone an. Dann kannst du dir einreden, sie ohne Bedenken samt Schale in den Topf werfen zu können. Die Mischung aus Holunderblütendolden, Zitrone und Wasser rühre ich einmal um und lasse sie dann 2 Tage ziehen. Zwischendurch Rühren ist nicht verboten.
Nach der Wartezeit kommt das Zeug in ein mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Sieb und ich lasse die Brühe gern 1 Stunde lang abtropfen.
Anschließend noch auswringen. Wie man an dem grauen Schimmer sehen kann, hat das Geschirrtuch diese Prozedur bereits mehrfach mitgemacht.
Die Flüssigkeit, die jetzt herauskommt, sollte ziemlich trübe aussehen und intensiv nach Holunderblüte riechen.
Als nächstes stelle ich unser weiteres Equipment in Herdnähe parat: Saubere, am besten frisch ausgekochte, nicht zu große, verschließbare Flaschen, Trichter – ebenfalls abgekocht – Hitzeschutz-Handschuhe und Glasheber, wobei letzterer diesmal nicht gebraucht wurde.
Dann geht’s ans Zuckern. Vom Verhältnis 1:1 bis 1:4 für Wasser: Beim Zucker hast du fast die freie Wahl. Wenn du es süßer magst, nimmst du mehr, wenn du es herber magst, weniger Zucker. So klar, so einfach so weit.
Zucker und Zitrone sind aber nicht nur Selbstzweck im Rezept, sondern sie sind zusammen ein gutes Team zur Geschmacksverstärkung und Haltbarmachung. Das heißt: Zitrone schmeckt nicht nur nach Zitrone und Zucker nicht nur nach Zucker, sondern beide unterstreichen und betonen das jeweilige Fruchtaroma. Mehr von beiden bedeutet also nicht automatisch weniger Holunderblütengeschmack.
Außerdem erhöhen beide zusammen die Haltbarkeit von Sirup. Zitrone macht die Flüssigkeit saurer, das mögen Schimmelpilze nicht. Zucker bindet Flüssigkeit, die Schimmelpilzen dann nicht zur Verfügung steht. Ein weiterer Beitrag zur Haltbarmachung ist das Sterilisieren, also Erhitzen über 120°C. Daran geht’s jetzt.
Ich gebe also das Kilo Rohrzucker hinzu, rühre es ein und verfrachte den Topf auf den Herd. Dort erhitze ich die Flüssigkeit auf 140°C. Das Zeug lassen wir etwa 5 Minuten lang heftig aufkochen. Zwischendurch Rühren.
Zum Schluss kommt der Sirup heiß in die ebenfalls sterilisierten Flaschen. Zum Zuschrauben empfehle ich hitzeschützende Handschuhe oder einen Glasheber zum Festhalten.
Es folgt der Schlussakt, auf den ich aus eigenen betrüblichen Erfahrungen immer wieder hinweise. Beschriften und Etikettieren: Was ist drin? Wann habe ich es abgefüllt? Das ist gelebte Frustprophylaxe.
Mit diesem Sirup kannst du jetzt etwa 6 Monate lang Hugos und Limos oder Smoothies pimpen. Geöffnet solltest du den Sirup zügig verbrauchen. Deshalb machen auch eher kleinere Flaschen Sinn.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Holunderblütensirup und guten Appetit. Über deine Korrekturen, Anregungen und bessere Ideen würde ich mich sehr freuen.
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