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Obstgehölze bestimmen – Felsenbirne
Am besten lassen sich Obstgehölze natürlich bestimmen, wenn die reifen Früchte dranhängen. Es gibt aber verschiedene Verlegenheiten, Obstgehölze auch außerhalb der Reifezeiten zu bestimmen. Da ist es schön zu wissen, mit welchem Lebewesen man es zu tun hat. Bei alledem geht es bei der Obsternte im öffentlichen Raum auch immer um die Frage: Was ist essbar und was sollte ich möglichst nicht in mich hineinstopfen?
Felsenbirnen lassen sich in Leipzig alle naselang finden. Aber nicht so ohne Weiteres, denn sie tarnen sich gut.
Es hat auch für mich – trotz erhöhter Aufmerksamkeit für essbares Gehölz – einige Zeit gedauert, Felsenbirnen zuverlässig herauszufiltern und sicher zu bestimmen.
Felsenbirnen fügen sich unscheinbar in Gebüsche und Säume ein. Natürlich lassen sie sich zur Blüte- und Reifezeit gut erkennen. Aber beide Zeiträume sind recht kurz, und so sind die Felsenbirnen den Rest des Jahres schwer zu entdecken. Manchmal hängen noch alte, vertrocknete Früchte an den Zweigen. Aber auch das ist eher selten.
Ungefähr 3 bis 4 Jahre, seitdem es die Leipziger Obsternte-Karte gibt, habe ich gebraucht, um ein brauchbares Suchschema für Felsenbirnen auf meine Festplatte aufzuspielen. Als Radfahrer fielen mir immer wieder die Stämme ins Auge. Genauer: die Borke. Sie erinnert mich an Elefantenbeine. Grau und glatt. Es ist nicht so, dass ich besonders viele Erfahrungen mit Elefantenbeinen habe. Eigentlich gar keine. Aber es ist eine funktionierende Eselsbrücke.
Lebensraum und Wuchs
Hier in Leipzig stehen Felsenbirnen häufig als Sträucher in Säumen in Stadtparks und am Rand von Grünflächen. Solche mehrtriebigen Sträucher werden maximal bis zu 8 Metern hoch.
Seltener stehen sie als einzelne Bäume mit zentralem Stamm.
Knospen
Als Otto-Normal-Botaniker würde ich nichts darauf verwetten, 100 % sicher Blatt- und Blütenknospen der Felsenbirnen unterscheiden zu können. Insgesamt sind die Knospen recht länglich und spitz. Normalerweise deutet das auf Blattknospen hin.
Da es mir aber ums Erkennen und Bestimmen der Felsenbirne und nicht ums Unterscheiden von Blatt- und Blütenknospen geht, sage ich mal: Ist mir egal.
Denn spätestens wenn die Knospen so aussehen: Knollig, knubbelig und behaart, dann weiß ich, dass das die Blütentrauben von Felsenbirnen werden.
Blüte
Die Blütezeit geht etwa von Ende März bis Anfang Mai. Die weißen Blüten haben fünf Blätter. Die einzelnen Blütenblätter sind weit ausladend und länglich bis spitz zulaufend.
Sie stehen in auffälligen Trauben von etwa 6 bis 16 einzelnen Blüten. Die Trauben stehen tendenziell aufrecht und hängen erst später zur Fruchtbildung über.
Früchte
Die Früchte sind etwa 1 cm durchmessend und ziemlich kugelrund. Sie sind erst grün und sehen aus wie Erbsen mit auffälligen Blütenblätterresten.
Mit der Reife werden die Früchte dunkelrot bis blau-violett. Sie sind häufig leicht grau bereift. Ihr Geschmack ist süß und angenehm. Die Oma von Freunden benutzte den Namen Schokoladenbaum für ihre Felsenbirne.
In den Früchten sind kleine, braune Kerne. Sie sind länglich und wie die Blätter leicht giftig. Wie giftig sie genau sind, hat natürlich kein Mensch bisher untersucht. Auf Nummer Sicher gehst du, wenn du sie nicht mitisst.
Blätter
Die Blätter stehen wechselständig, also nicht symmetrisch gegenüber, zueinander an den Zweigen.
Inklusive Stiel werden die Blätter ungefähr 5 bis 10 cm lang. Der Blattrand ist leicht gezahnt, ihre Form ist elliptisch bis oval.
An der Oberseite sind die Blätter glatt und leicht glänzend. Bei Austrieb sind sie hell-, später dunkelgrün.
An der Unterseite sind sie grau-grün und leicht behaart. Die etwa 8 Blattadernpaare sind gut zu erkennen.
Die Herbstfärbung fällt unterschiedlich aus. Manche Sträucher werden zu echten Augenweiden mit leuchtend roten Blättern. Das muss aber nicht sein. Langweilig-räudige, gelb-braune Blätter gibt es ebenso.
Borke
Die Borke ist, wie gesagt, mein wichtigstes Signal für Felsenbirnen. Sie ist ziemlich grau und glatt. Manchmal hat sie verstreut einzelne graue Punkte.
Wie bei den meisten Obstgehölzen mit essbaren Früchten sind die Verwechslungsgefahren gering. Akut ist die Frage sowieso in erster Linie zur Erntezeit. Und da die Früchte der Felsenbirne dank der Blütenblätterreste sehr markant sind, braucht es fast schon bösen Willen, um diese Früchte zu verwechseln.
Ohne Früchte gibt es einige Verwechslungsmöglichkeiten, da sich die Felsenbirnen nun einmal gut tarnen können. Am häufigsten habe ich sie mit Schneebeeren verwechselt. Deren Früchte sind bekanntermaßen nicht zum Essen, sondern zum Knallen da.
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Aufstöbern und Bestimmen von Felsenbirnen. Nach dem Finden darfst sie natürlich gern ernten und verarbeiten. Über Hinweise, Korrekturen und bessere Ideen würde ich mich freuen.
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Danke für den Beitrag!
Bitte für den Beitrag!
Ich wünsche erfolgreiches Bestimmen.
Liebe Grüße
Sebastian
Dankeschön, war mir sehr hilfreich.
Hallo Jenni, bitte schön und ich wünsche erfolgreiches Bestimmen.
Liebe Grüße
Sebastian