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Kleines ABC der Erntehilfen – Wildpflaumen ernten und entsteinen
Beim Ernten und Entsteinen geht es mir vor allem darum, die Früchte für die weitere Verarbeitung vorzubereiten. Im Leipziger Süden stehen einige Pflaumenbäume im öffentlichen Raum. Sie laden zur Ernte ein und das Leipziger Amt für Stadtgrün und Gewässer gestattet die Ernte ausdrücklich. Ich nehme die Einladung gern an, und zwar am liebsten mit interessierten Miterntenden.
Bemerkenswert finde ich bei den Wildpflaumen die Vielfalt unterschiedlicher Früchte, die an diesen Bäumen hängen. Welche dieser Bäume jemals mit Absicht angepflanzt wurden, kann ich nur in Ausnahmefällen erahnen. Die meisten halte ich jedenfalls für Wildlinge und bei keinem könnte ich die exakte Sorte benennen.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit und, wenn du selbst schon häufig im öffentlichen Raum geerntet hast, dann freu dich über die ein oder zwei kleineren anwendungsnahen Anregungen zum Ernten und Entsteinen und aus meiner Gartenküche:
Ernten, Entsteinen und Verarbeiten von Wildpflaumen
Pflaumen lohnen sich. Denn ist der Stein erst einmal entfernt, lassen sich die ganzen Früchte nutzen. Wie Kirschen haben sie also einen sehr hohen Wirkungsgrad, das macht sie attraktiv zur Verarbeitung.
Wildpflaumen bestimmen, Wildpflaumen ernten und entsteinen, Wildpflaumen in Schüttelernte, Wildpflaumensaft, Wildpflaumenchutney, Wildpflaumenkonfitüre und Wildpflaumenlikör selbst machen.Ernten
Die Unterschiedlichkeit der Früchte macht es notwendig bis sinnvoll, jeweils im Einzelfall zu entscheiden, wie wir sie ernten und anschließend entsteinen. Ich kenne meine Pappenheimer in meiner Nachbarschaft inzwischen. In den meisten Fällen pflücken wir sie von Hand unter Verwendung des Eimers am Karabiner am Hosenbund. Wir pflücken jeweils so viele Pflaumen, wie auf einmal in die Hand passen, ohne die Früchte zu zerquetschen. Den Stiel zupfen wir direkt beim Pflücken ab.
Reifezeit dieser Wildpflaumen ist von Anfang Juli bis Mitte September, also eine vergleichsweise lange Zeitspanne, in der Früchte an verschiedenen Bäumen nacheinander reif werden. Genauer gesagt mache ich das so: Ich erkläre sie für die jeweiligen Vorhaben für erntereif, indem ich sie im Einzelfall koste. Für die Verarbeitung zu Pflaumensaft, Rumtopf, Likör und Pflaumenchutney müssen die Früchte meiner Erfahrung nach nicht 100% ausgereift sein.
Manche sind dann noch recht fest und schmecken sauer, andere sind ebenso fest, schmecken aber süßer, andere sind weich und weniger geschmacksintensiv, die nächsten sind größer, weich und sehr süß, wieder andere sind zwar süß, aber bei denen steckt die Säure in der Schale. Farblich unterscheiden sie sich sowieso. Meine Erfahrung ist also: Es gibt nicht den eindeutig richtigen Erntezeitpunkt, sondern es hängt vom einzelnen Lebewesen und von den eigenen Vorhaben ab.
Manchmal hängen die Früchte fest am Baum, obwohl sie schon geerntet werden können, andere Früchte fallen auf leichte Berührung in die Hand, wenn sie vollreif sind. Dann sind sie auch geeignet zur Schüttelernte.
Die macht vor allem Sinn, wenn Bäume stark überhängen und wir unten drunter eine große Plane günstig auslegen können. Mit einer stabilen Teleskopstange verprügeln wir den Baum. Der größte Vorteil: Wir erreichen so auch hoch hängende Früchte und als links-grün versiffter Gutmensch lasse ich die Früchte in Pflückhöhe dann auch in ausreichender Zahl für meine Mitmenschen hängen. Ausführlicher zur Schüttelernte habe ich mich an früherer Stelle bereits ausgelassen.
Wir entscheiden also von Baum zu Baum, ob, wie, wann und wie viel wir ernten.
Kleines ABC der Erntehilfen
Hier findest du weitere Vorgehensweisen, Tipps und Erfahrungswerte zum Ernten und Verarbeiten von Berberitzen, Felsenbirnen, Hagebutten, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Jostabeeren, Kornelkirschen, Maulbeeren, Sauerkirschen, schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Vogelbeeren, weißen Johannisbeeren, Wildpflaumen und Zierquitten.Entsteinen
Direkt im Anschluss an die Ernte geht’s ans Entsteinen der Wildpflaumen. Die Früchte verlieren ziemlich schnell ihre strukturelle Integrität. Je mehr Zeit zwischen Ernte und Entsteinen vergeht, desto matschiger werden sie, desto schwieriger wird es, den Stein zu entfernen. Das bedeutet: Wenn ich Wildpflaumen ernten gehe, preise ich die Zeit fürs anschließende Entsteinen mit ein. Irgendwann wird’s ansonsten echt nervig und schleimig und klebrig und macht dann einfach keinen Spaß mehr.
Pflaumenfrüchte lassen sich danach unterscheiden, wie leicht oder schwer sich der Stein aus dem Fruchtfleisch lösen lässt. Als neugieriger Zeitgenosse probiere ich das aus, schneide einzelne Früchte mit dem Messer auf und probiere, den Stein herauszuoperieren. Wenn sich der Stein eher schlecht herauslösen lässt, würde ich Früchte entweder eher zum Direktverzehr oder für Likör vorsehen. Oder ich würde sie früher ernten, wenn sie noch stabiler sind und sich der Stein aus dem festen Fruchtfleisch heraustackern lässt.
Wenn sich der Stein aus reifen Früchten gut löst, bewerben sich solche Früchte für Rumtopf oder Kuchen. Je genauer die Kenntnis der verschiedenen Wildpflaumen, desto besser lässt sich entscheiden, welche Früchte von welchem Baum wann für welche Verarbeitung geeignet sind.
Zum eigentlichen Entsteinen benutze ich vorzugsweise einen Pflaumenentsteiner und/oder einen ausrangierten Kirschentsteiner, je nachdem, wie groß die Steine sind.
Da Pflaumensteine länglich oval sind, passen sie hochkant durch die vorgesehene Öffnung des Kirschentsteiners. Zum Teil erfordert das eine Gewaltanwendung – Das meine ich mit „Heraustackern“ –, für die ein Kirschentsteiner nie vorgesehen war. Es funktioniert aber.
Beim Ernten versuchen wir natürlich, nur intakte Früchte mitzunehmen. Beim Entsteinen sortieren wir Früchte, die wir nicht essen wollen, heraus. Wie bei Kirschen hat das Entsteinen den entscheidenden Vorteil, dass nur wenig Abfall anfällt und viel von den Früchten verarbeitet wird. Der Wirkungsgrad ist also sehr hoch. Das bedeutet aber, dass bitte schön wirklich nur A-Ware durch die Eingangskontrolle kommt. Auch hier hilft es, die Früchte im Detail zu kennen. Wenn sie bewohnt sind, fühlen sie sich häufig ein klein bisschen weicher an als die unbewohnten.
Ernten, Entsteinen und Verarbeiten von Sauerkirschen
Sauerkirschen bringen einen fetzig-sauren Geschmack mit und lassen sich effizient und vielfältig verarbeiten.
Sauerkirschen zu Konfitüre, Eis und Sirup verarbeiten, Sauerkirschen ernten und entsteinen, Sauerkirschlikör und Schnapspralinen aus eingelegten Sauerkirschen selbst machen.Diese vorbereiteten Pflaumen lassen sich dann für einige verschiedene Endprodukte verwenden. In den Rumtopf kommen die Pflaumen ohne Umwege. Die restlichen entsteinten Früchte sammle ich über einige Wochen und lagere sie im Frost bis zur Weiterverarbeitung.
Ich wünsche dir viel Vergnügen und Erfolg beim Ernten und Entsteinen deiner Wildpflaumen und lege dir die Weiterverarbeitung zu Saft, Chutney, Konfitüre und Likör ans Herz. Über deine Anregungen, Korrekturen und Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.
Bestimmungshilfen
Weitere Tipps und Erfahrungswerte, um Obstgehölze im öffentlichen Raum zu entdecken und sicher zu bestimmen, findest du hier für Berberitze, Eberesche, Felsenbirne, Gemeine Hasel, Kornelkirsche, Mahonie, Schwarzen Holunder, Wildpflaume, Walnuss und Zierquitte.
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